Die Bundesagentur für Arbeit soll verstärkt auf "Krankmacher" achten

Laut Informationen der "Bild"-Zeitung sollen Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit zukünftig verstärkt darauf achten, ob Hartz IV-Empfänger tatsächlich krank sind oder womöglich nur so tun. Nötigenfalls könne sogar der medizinische Dienst eingeschaltet werden.

Allein die Tatsache, dass die Meldung Schlagzeilen macht, bestätigt wieder den Eindruck, dass ein völlig falsches Bild und eine pauschale Abstempelung von Hartz IV-Empfängern als faul vorgenommen wird. Richtig aber ist: Hartz IV-Empfänger sind nicht mehr oder weniger faul oder dumm als andere Menschen. In jeder gesellschaftlichen Gruppe gibt es schwarze Schafe. Diese stellen aber nicht die Mehrheit dar.

Die Bundesagentur für Arbeit sollte mehr Energie darauf verwenden, geeignete Fortbildungsangebote oder Stellen für die jeweilige Person zu finden. Statt dessen bekommt man oft den Eindruck, es gehe nur um die Schönung der Statistik, wenn jemand in einen völlig ungeeigneten befristeten Job vermittelt wird oder Arbeitsangebote bekommt die beispielsweise als Alleinerziehende/r mit zwei Kinder familientechnisch überhaupt nicht in Frage kommt. Eine kurzfristige Erkrankung stürzt den Staat nicht gleich ins Verderben, vielmehr darf auch darauf geschaut werden, ob die Erkrankung nicht unmittelbar mit der Situation als Hartz IV-Empfänger zusammenhängt und vielleicht gravierende Ursachen hat.